"Katastrophale Zustände": Chef des Maßregelvollzugs kündigt

Der Chefarzt des Berliner Maßregelvollzugs, Sven Reiners, hat gekündigt. Er sagte dem rbb, er könne die aktuellen Zustände in "keinerlei Hinsicht" mit seinem Gewissen vereinbaren.

Er spricht von einem "katastrophalen Zustand ohne konkrete Perspektive". Die Einrichtung für psychisch-kranke Straftäter sei überbelegt und habe zu wenig Personal. Es müssten Straftäter abgewiesen werden, die dann in einem normalen Gefängnis untergebracht werden. Dadurch seien Ausbruchsversuche von psychisch-kranken und gefährlichen Straftätern zu befürchten.

Die Senatsverwaltung für Gesundheit reagierte am Nachmittag nicht auf rbb-Anfrage.

Reiners warf dem Berliner Senat vor, sich nicht mit dem Thema zu beschäftigen.

Schon in der Vergangenheit hatte das Personal Brandbriefe an die Politik geschrieben und die Zustände angeprangert. Ärzte nannten die Zustände in der Vergangenheit menschenunwürdig.